Foto: Matthias Böckel
Starke Partner in der Energiewende –
Nachhaltiger leben in der Westpfalz Teil 3

In den vorangegangenen Beiträgen haben wir bereits geklärt, was Nachhaltigkeit überhaupt ist, was man unter nachhaltigem Tourismus versteht und euch ein paar Partner und Projekte aus unserer Region vorstellen können. Nun wollen wir uns einem weiteren Bereich der Nachhaltigkeit widmen: der Energiewende.
Auch hier haben wir starke Partner, die sich mit modernen Technologien und Ideen aktiv für eine nachhaltige Zukunft in der Westpfalz einsetzen.
Klimaneutralität durch erneuerbare Energien
Durch die Energiewende gewinnen erneuerbare Energien immer mehr an Bedeutung und sollen langfristig fossile Energieträger wie Kohle ersetzen. Zu den erneuerbaren Energien zählen Solar-, Wasser- und Windenergie, aber auch die Gewinnung aus Biomasse oder Geothermie. Neben dem großen Ziel, den Klimawandel einzudämmen und Treibhausgase zu reduzieren steht auch die Unabhängigkeit von anderen Ländern wie Russland, einem der größten Gaslieferanten, auf dem Plan.
Deutschland hat sich das Ziel gesetzt bis 2045 klimaneutral zu sein. Dazu müsste die Ausbaugeschwindigkeit verdreifacht werden. Doch wie will Deutschland das schaffen und wie können wir hier in der Westpfalz dazu beitragen?

Effizienteres Heizen (Foto: Thomas Breher)
Effizientere Energienutzung
In erster Linie hilft es vorzubeugen, indem Energie gespart oder effizienter genutzt wird. Schon mit kleinen Veränderungen im Alltag lässt sich Strom sparen. Zum Beispiel, indem man Geräte nach Gebrauch ausschaltet, statt sie auf Stand-by zu stellen, oder indem man beim Kauf neuer Elektrogeräte auf eine hohe Energieeffizienzklasse achtet. Das Umweltbundesamt hat dazu einen kostenlosen Ratgeber herausgegeben.
Durch die zunehmende Technisierung unserer Gesellschaft wird der Stromverbrauch in den nächsten Jahren steigen. Allerdings werden die Geräte auch immer effizienter und verbrauchen weniger Strom. Besonders ältere Elektrogeräte wie Kühlschränke oder Backöfen sollten daher im Laufe der Zeit durch effizientere Geräte ersetzt werden.
Der IT-Dienstleister kamaste.it hat es sich zur Aufgabe gemacht ein nachhaltiges Energie-Management-System zu entwickeln. Mit dem sogenannten e-pot, einer technischen Softwarelösung, kann der Energieverbrauch in Gebäuden zentral gesteuert, visualisiert und optimiert werden. Martin Gräber hat diese beim ZRW-Lunch am 17. Oktober 2024 vorgestellt.
Ebenfalls beim ZRW-Lunch vom 16. Mai 2024 wurde das neue Energieeffizienzgesetz von Frank Hallfell von der enbiz GMbH beleuchtet. Er erläuterte, wer von diesem Gesetz betroffen ist und welche Maßnahmen ab welchem Gesamtendenergieverbrauch ergriffen werden müssen. Die Umsetzungsfrist endet für alle Unternehmen am 18. Juli 2025. Wer sich nicht sicher ist, ob das eigene Unternehmen von den Änderungen betroffen ist, kann sich die Aufzeichnung noch einmal anschauen.
Kampagne #Sustainapalz
Von Juni bis Oktober lief die Kampagne „Westpfalz nachhaltig – gemeinsam für ein gutes Klima“. Hier haben sich interessierte Bürgerinnen und Bürger über Themen rund um den Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und Nachhaltigkeit informieren können. Die Kampagne lief unter dem #Sustainapalz und ist ein Zusammenschluss aus dem Bezirksverband Pfalz, der Energieagentur Rheinland-Pfalz und zahlreichen Klimaschutz- und Klimawandelanpassungs-Managerinnen und -Managern aus der Westpfalz. Zu den Vorträgen „Ein Garten der Vielfalt“ und „Ganzheitlich nachhaltige Dachsanierung“ gibt es online Aufzeichnungen.

Nachhaltigkeitsprojekt in der Westpfalz (Foto: Bezirksverband Pfalz)

Ökostrom (Foto: Free-Photos, Pixabay)
Ist Ökostrom die Lösung?
Durch die Nutzung von Ökostrom kann der Ausbau erneuerbarer Energien indirekt gefördert werden. Je höher die Nachfrage nach Ökostrom, desto höher ist auch der Anteil an erneuerbaren Energien im Strommix. Die Pfalzwerke AG bietet beispielsweise 100% Ökostrom direkt aus der Region aus max. 50 km Umkreis. Ökostrom muss übrigens nicht zwangsweise teurer sein als konventioneller Strom. Die SWK in Kaiserslautern haben zu ihrem 10-jährigen Jubiläum alle Strom-Sondertarife automatisch und ohne Mehrkosten auf 100-prozentigen Ökostrom umgestellt.
Um den günstigsten und nachhaltigsten Stromtarif zu finden, kann ein Tarif-Vergleichsrechner helfen. Aber Achtung! Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom. Der Begriff ist nicht geschützt und so reicht es aus, dass wenn nur 50 % des Stromanteils ökologisch gewonnen wurde, der Strom schon als „Ökostrom“ deklariert werden darf.
Starke Partner im Bereich Photovoltaik
Die WVE GmbH Kaiserslautern (Wasser, Versorgung, Energie GmbH) ist die Tochtergesellschaft der SWK und beschäftigt sich neben Vermarktung von Grundstücken sowie der Erschließung neuer Baugebiete u.a. mit regenerativen Energien. Dazu gehört beispielsweise die Realisierung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen und -Dachanlagen, inklusive Wartung und Instandhaltung.
Einige unserer Mitglieder haben es sich also zur Aufgabe gemacht, den Weg hin zu einem nachhaltigen Energiesektor aktiv mitzugestalten. Die Encevo Deutschland setzt dabei auf drei Säulen: die Erzeugung von und Versorgung mit erneuerbaren Energien, den Netzbetrieb und -management und energiebezogene Dienstleistungen. Das Unternehmen strebt eine intensive Zusammenarbeit mit bestehenden und potenziellen Kunden und den Stadtwerken an.
Die stetig steigenden Strompreise sind für viele Privatpersonen, aber auch Unternehmen oder Vereine ein Anreiz darüber nachzudenken eine Solaranlage auf das Dach zu stellen. Wie das auch ohne Eigenkapital gelingen kann, erklärt damm-solar in einer kostenlosen Beratung und Analyse der Gegebenheiten.

Installation einer Photovoltaikanlage (Foto: Free-Photos, Pixabay)
Mit der Installation von Photovoltaikanlagen kennt sich auch wg-montage aus. Sie versprechen einen schnellen und besonders günstigen Service bei der Installation von Photovoltaikanlagen.
Zugang zu erneuerbaren Energien durch kommunale Wärmeplanung
Eines der wichtigsten Instrumente hin zur Treibhausgasneutralität ist die kommunale Wärmeplanung. Wärme kann nicht nur durch erneuerbare Energien gewonnen werden, sondern beispielsweise auch durch die Abwärme umliegender Unternehmen. Ein gut geplantes Wärmenetz kann dabei helfen bauliche Restriktionen, wie dicht bebaute oder historisch geprägte Quartiere, zu überwinden und den Zugang zu erneuerbaren Energien zu ermöglichen. Hier ist es ratsam, dass Kommunen, Unternehmen und Energieeffizienz-Experten Hand in Hand arbeiten.
Die meiste Energie verbrauchen wir im Winter zum Heizen. Gerade in der Jahreszeit, in der die Sonne nur wenig scheint und Solaranlagen weniger Ertrag bringen als im Sommer. Durch die richtige Dämmung von Gebäuden, kann hier viel Energie und somit auf lange Sicht auch Geld gespart werden.
Exkurs: Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude
Seit Juli 2021 gibt es das Sogenannte „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ (QNG). Das staatliche Qualitätssiegel zeichnet Gebäude mit besonderer ökologischer, sozikultureller und ökonomischer Qualität aus. Das QNG kann als Nachweis für die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) herangezogen werden. Gebäude dieser Art fallen unter die sogenannte Nachhaltigkeitsklasse (NH-Klasse). Diese gilt sowohl für Wohn- als auch Nichtwohngebäude.
Daneben gibt es noch die Erneuerbaren-Energien-Klasse (EE-Klasse), welche für Gebäude bestimmt ist, die mindestens 65% des Energiebedarfs für die Wärme- und Kälteversorgung durch erneuerbare Energien abdecken. Gebäude, die unter die NH- oder EE-Klasse fallen, erhalten zusätzlich einen fünfprozentigen Förderbonus. Beide Klassen können kombiniert werden. Die Boni können jedoch nur einmal geltend gemacht werden.
Eine Sanierung kann sich demnach durchaus lohnen. Es werden nicht nur Heizkosten gespart, sondern gleichzeitig auch der Wert des Gebäudes gesteigert und ein Beitrag zur Umwelt geleistet.
Unternehmen oder Kommunen, aber auch Privatpersonen können auch unabhängig voneinander aktiv werden. Viele Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien werden staatlich gefördert. Beispielsweise durch die KFW.
Starke Partner in der Energieberatung
Wenn ihr eine professionelle Energieberatung sowie Hilfe bei der Aufstellung eines Sanierungsfahrplans braucht, könnt ihr euch an das Energieberatungs- und Planungsbüro Seif wenden. Außerdem stellen sie Energieausweise für Wohn- und Nichtwohngebäude aus.
Rund um das Thema Energieeffizienz dreht es sich auch bei den Ingenieuren von SCHAUMLöFFEL engineering. Neben Beratung von Kommunen, Industrie, Unternehmen sowie privaten Auftraggebern und Eigenheimbesitzern, erstellen sie auch Gutachten und energetische Konzepte. Außerdem übernehmen sie die Beratung, Auswahl und Antragstellung für die KfW- und BAFA-Fördergelder.
Welche Erfahrungen habt ihr schon mit der Energiewende gemacht? Bezieht ihr Ökostrom, habt ihr vielleicht schon ein Photovoltaikanlage auf dem Dach oder achtet ihr beim Einkaufen von Elektrogeräten auf das Energielabel? Lasst es uns gerne wissen. Falls ihr noch weitere Vorschläge und Anregungen habt, teilt sie uns gerne per Mail an mit.
Verwandte Themen



