Bucket List: Pfälzer Herbst-Erlebnisse​

Der Herbst in der Westpfalz hat seinen ganz eigenen Zauber. Für viele Westpfälzer ist er sogar die schönste Jahreszeit in unserer Region. Auch wenn die Natur sich so langsam in den Winterschlaf zurückzieht und alles etwas gemächlicher zu laufen scheint, gibt es jede Menge Aktivitäten und Genüsse, für die wir den Herbst schätzen. In diesem Artikel haben wir euch die besten davon rausgepickt.

1. Keschde sammeln

Die ersten „Keschde“, wie der Pfälzer die Kastanie nennt, wurden während der Römerzeit in die Pfalz gebracht und etablierten sich während des Mittelalters als eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Früher oft als das Brot der Armen bezeichnet, werden die braunen Nussfrüchte heute von vielen als Delikatesse angesehen. Allerdings müssen zwei Arten von Kastanien unterschieden werden: die nicht essbare Rosskastanie, die sich eher zum Bau von Kastanienmännchen eignet und die Esskastanie, auch Marone genannt.

Wer selbst Keschde sammeln möchte, der wird besonders in der Südpfalz fündig: Von Hauenstein bis nach Neustadt führt der 60 Kilometer lange Pfälzer Keschdeweg vorbei an zahlreichen Kastanienwäldern. Die gesammelten Früchte sollten jedoch rasch verarbeitet werden, da sie leicht verderben. Zur Auswahl stehen dazu eine Vielzahl an leckeren Rezepten, wie geröstete Maronen, Keschdesupp oder auch Maronenkuchen. Daneben eigenen sich Keschde auch hervorragend als Beilage zu Rotkraut, Wild und Pfälzer Wein. Wie schmecken die Esskastanien euch am besten?

 

Herbst-Highlight im Pfälzerwald: Esskastanien sammeln. (Foto: Pixabay)

Eignet sich super zum Basteln aber nicht essbar: die Rosskastanie. (Foto: Pixabay)

2. Zwiebelkuchen backen

Der Zwiebelkuchen hat in der Pfalz Tradition und landet hier vor allem im Herbst gerne auf den Tellern. Dabei ist der Zwiebelkuchen leicht zu backen und das Rezept auch für weniger talentierte Köche geeignet. Für den Blechkuchen wird ein Hefe- oder Mürbeteig mit einer Masse aus gedünsteten Zwiebeln, Speck, Ei, Schmand und etwas Kümmel belegt und anschließend für rund eine Viertel Stunde in den Ofen geschoben. Serviert mit Neuem Wein, wie etwa Federweißer, ist er der Garant für eine gelungene Mahlzeit.  

Zwiebelkuchen und Federweißer –
ein typisch pfälzisches Herbstgericht. (Foto: Hardo Müller, Wikimedia CC)

3. Federweißer genießen

Hinter der Bezeichnung Federweißer versteckt sich ein gepresster Rebensaft, der noch nicht vollständig alkoholisch gegärt ist und der sich trotz vergleichsweise wenig Weinbau in der Westpfalz großer Beliebtheit erfreut. Federweißer ist demnach noch kein fertiger Wein, sondern ein erst teilweise gegorener Traubenmost der umgangssprachlich auch als Neuer Wein bezeichnet wird. Geschmacklich ist Federweißer recht spritzig und verglichen mit Wein eher süßlich, wodurch der bereits enthaltende Alkohol beim Trinken kaum bemerkt wird. Besonders gut schmeckt Federweißer in Kombination mit Keschde oder Zwiebelkuchen. Neben dem Federweißen, der aus hellen Rebsorten hergestellt wird, gibt es zudem den Federroten aus dunklem Traubenmost.

 

Bei einem Glas Federweißer lässt es sich in der Westpfalz besonders gut aushalten. (Foto: Pixabay)

 

4. Ausgiebig wandern

Bevor die kalte Jahreszeit hereinbricht, können die letzten warmen Tage und Sonnenstrahlen noch einmal für eine ausgiebige Wanderung durch die Landschaften der Westpfalz genutzt werden. Vor allem der Pfälzerwald mit seinen bunten Farben ist Schauplatz sehenswerter Licht- und Naturschauspiele, die es fotografisch festzuhalten lohnt. Welche Fotospots sich dazu besonders eignen, haben Profifotografen bereits festgehalten. Das beste an einer Wanderung – sie lässt sich leicht mit dem Sammeln von Pilzen oder von Keschde verbinden.

 

Eines der schönsten Wanderziele im Herbst:
die Karlstalschlucht. (Foto: Günter Fuchs)

 

Der Pfälzerwald erstrahlt in seinen buntesten Farben. (Foto: Stefan Engel)

 

5. Pilze sammeln

Der Herbst ist eine bei Pilzsammlern sehr beliebte Jahreszeit und gilt als Hauptsaison zum Sammeln leckerer, frischer Pilze. Auch in den Wäldern der Westpfalz finden sich für den Verzehr geeignete Arten – die bekanntesten darunter Steinpilze, Pfifferlinge, Wiesenchampignons und Rotkappen. Vom ersten Anblick dieser Pilze sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen, denn viele Pilzarten besitzen zum Verwechseln ähnliche aber zum Verzehr nicht geeignete Doppelgänger. Daher bedarf das Pilze Sammeln eine gewisse Grundkenntnis der essbaren Arten und ihrer Erscheinung. Wer sich bei der Unterscheidung von essbaren und giftigen Pilzen nicht sicher ist, sollte sich von einem Experten begleiten lassen, zum Beispiel im Rahmen einer geführten Wanderung.

 

Eine schöne Beschäftigung für die ganze Familie:
Pilze sammeln. (Foto: Pixabay)

6. Deko basteln

Wenn es draußen langsam wieder kälter wird, kann das Basteln drinnen im Warmen eine gelungene Nachmittags- oder Abendbeschäftigung sein. Gleichzeitig schafft man einzigartige Kunstwerke mit denen Haus und Kinderzimmer dekoriert werden und deren Bewohner sich auf die Jahreszeit einstimmen können. Ob nach Vorlage oder doch nach eigener Vorstellungskraft können sich groß und klein kreativ austoben. Wie wäre es mit Kürbis schnitzen, Kerzen gießen, Blätter pressen oder doch die gesammelten Keschde verarbeiten? Weitere Anregungen zum selbst kreativ werden finden sich auf den Blogs von frau friemel und milchundmehr.

 

Geschnitzte Kürbisse – eine klassische Herbst-Deko. (Foto: Pixabay)

7. Einen Bauernmarkt besuchen

Mit dem Herbst beginnt auch die klassische Erntezeit. Frische Produkte aus regionalem Anbau können vielerorts direkt beim Erzeuger gekauft werden. Eine große Auswahl an saisonalen Lebensmitteln und Handgefertigtem kann auf den Bauern- und Wochenmärkten der Region erworben werden. Nehmt euch Zeit und schlendert über den nächsten Markt in eurer Nähe.

Frischer geht es kaum: Obst, Gemüse und weitere Leckereien direkt vom Erzeuger kaufen. (Foto: ZRW)

8. Die kulinarischen Pfälzerwald-Wochen besuchen

Bei den kulinarischen Pfälzerwald-Wochen zaubern die Köchinnen und Köche der 12 Partner-Restaurants des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen sowohl Traditionelles auch spannende Kreativgerichte auf. Dabei stehen typische Produkte aus dem Pfälzerwald im Fokus – zum Beispiel frisches Wildfleisch, die natürlichste und nachhaltigste Form des Fleischgenusses. Auch Pilze, Kastanien, Kräuter und Beeren sind in vielen Gerichten vertreten.

Die kulinarischen Pfälzerwald-Wochen locken mit traditionellen und kreativen Gerichten mit Zutaten aus dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands. (Foto: Pixabay)

9. Sich eine Auszeit nehmen

Warum nicht mal ein Wellnesswochenende in der Heimat oder den Kopf frei kriegen in der Natur? Jetzt gilt es genügend Energie für das restliche Jahr zu tanken. Die Westpfalz bietet hierfür eine Vielzahl an Möglichkeiten und Unterkünften – egal ob ihr die pure Verwöhnung in einem edlen Hotel sucht, eine ungestörte Zeit in einem gemütlichen Ferienhaus verbringen möchtet oder auf einem der Trekkingplätze (bis Ende Oktober geöffnet) nochmal eine Nacht im Freien verbringen wollt.

Die Seele in der Natur baumeln lassen. (Foto: Pixabay)

 

Und wie sieht euer perfekter Pfälzer Herbst aus?

Postet unsere Bucketlist in eurer Instagram- oder Facebook-Story, markiert @westpfalz und zeigt uns, welche Punkte ihr schon abhaken könnt!

Natürlich freuen wir uns auch über eure eigenen Ideen!

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