Die schönsten Aussichtstürme im Pfälzer Bergland

Um die Westpfalz und ihre Vielzahl an unterschiedlichen Landschaften einmal von oben zu betrachten, lohnt sich ein Ausflug zu einem der vielen Aussichtstürme in der Region. Diese sind quer über die Westpfalz verteilt und geben in teils luftigen Höhen den Blick über die Umgebung frei. Hoch oben auf den Hügeln und Bergen des Pfälzer Berglandes thronend, stellen die individuell gestalteten Türme nicht selten die Wahrzeichen der Gemeinden dar.

Doch nicht immer wurden die Türme als reine Aussichtspunkte erbaut – einige von ihnen besitzen eine weitreichende Geschichte als Wasserturm, Denkmal oder Mess- und Beobachtungsturm. Gemeinsam ist den Türmen aber dennoch, dass das mal mehr und mal weniger mühsame Treppensteigen durch beeindruckende Fernblicke über die idyllische Landschaft rund um das Pfälzer Bergland und die westpfälzischen Gemeinden belohnt wird. Egal ob schwindelfrei oder nicht – in unserer Liste finden Sie bestimmt Ihr nächstes Ausflugsziel.

1. Kriegerdenkmal in Lauterecken

Hoch über dem Stadtgebiet von Lauterecken im Landkreis Kusel thront das Kriegerdenkmal auf dem Igelskopf. Der Turm wurde im Jahr 1929 von den beiden Kaiserslauterer Architekten Hans und Fritz Seeberger als Gedenkstätte für die Opfer des ersten Weltkrieges und zugleich Aussichtspunkt erbaut. Wer den rechteckigen Sandsteinquaderturm besucht, tritt zuerst in die ebenerdige und mit Reliefs verzierte Ehrenhalle ein. Über den Treppenturm mitsamt Wendeltreppe kann die Aussichtsplattform erreicht werden, von wo aus sich ein herrlicher Ausblick über die Stadt Lauterecken und das Glantal bietet. Eine Besichtigung ist allerdings nur nach Vereinbarung mit der Stadt Lauterecken möglich.

Weitere Infos: WestpfalzWiki

map marker alt icon Lauterecken, Landkreis Kusel

utensils icon etwa 6 Gehminuten vom Hotelrestaurant Pfälzer Hof entfernt

map marker alt icon nicht erreichbar

smt1 face icon in der Nähe: Draisinenstation, verschiedene Wander- und Radrundwege z.B. Veldenz-Wanderweg, Glan-Blies-Radweg

In Gedenken an die Opfer des ersten Weltkrieges: das Krigerdenkmal in Lauterecken. (Foto: Muck, Wikimedia Commons CC)

2. Kriegerdenkmal bei Winnweiler

Ein weiteres Kriegerdenkmal mit Aussichtsturm kann im Osten von Winnweiler im Donnersbergkreis besucht werden. Der auf dem Leisbühl gelegene und zu drei Seiten offene Turm wurde 1933 vom Architekten Karl Seeberger aus Kaiserslautern geplant und errichtet. Er gedenkt den gefallenen Soldaten des ersten und zweiten Weltkrieges. Im Inneren des 12,50 Meter hohen Denkmals befinden sich zwei Tafeln mit Inschriften sowie eine eiserne Soldatenstatue, die im Jahr 1937 nachträglich ergänzt wurde. Wer die 40 Stufen hinauf zur Aussichtsplattform bezwingt, kann über Winnweiler und das Nordpfälzer Bergland bis hin zum Donnersberg blicken.

Weitere Infos: WestpfalzWiki

map marker alt icon Winnweiler, Landkreis Donnersbergkreis

utensils icon etwa 11 Gehminuten vom Restaurant Bischoff entfernt

map marker alt icon nicht erreichbar

smt1 face icon in der Nähe: 1.Etappe Pfälzer Höhenweg, Jüdisches Museum Winnweiler, Falkensteiner Tal, Burgruine Falkenstein

Besonders schön hergerichtet ist die Ehrenhalle des Turmes. (Foto: Harald Kröher)

3. Eulenkopfturm bei Eulenbis

Der Eulenkopfturm gilt nicht nur als Wahrzeichen der Gemeinde Eulenbis, sondern ist zugleich Standort des höchstgelegenen Trauzimmers der Pfalz. Der zwölf Meter hohe Turm auf dem Eulenkopf hält für seine Besuchenden auf vier Stockwerken Aussichtsplattformen bereit. Die Planung des Turmes reicht bis ins Jahr 1898 zurück, allerdings fehlten zu dieser Zeit die finanziellen Mittel zur Realisierung. Erst 1913 wurde mit der tatsächlichen Umsetzung begonnen, nachdem die Baukosten durch Spenden finanziert werden konnten. Rund 40 Jahre nach Eröffnung wurde die ehemalige Bergwarte zu einem größeren Aussichtsturm ausgebaut und wiederum 40 Jahre später im Jahr 1991/92 kernsaniert. Wer die 57 Stufen zur Turmspitze erklimmt, erhält einen einmaligen Ausblick über den Pfälzerwald der bei gutem Wetter bis nach Kaiserslautern, dem Donnersberg, dem Potzberg bis hin zur Sickinger Höhe reicht.

Weitere Infos:

map marker alt icon Erzenhausen nahe Eulenbis, Landkreis Kaiserslautern

utensils icon Vereinsgaststätte Eulenkopf, etwa 9 Gehminuten vom Gasthaus zum Eulennest entfernt

map marker alt icon erreichbar

smt1 face icon in der Nähe: Tropfsteinhöhle Erzenhausen, Obstbaumlehrpfad Eulenbis, Themenwanderweg „Versuche der Erzgewinnung am Eulenkopf“, Beerewei(n)museum Eulenbis

Heiraten in luftiger Höhe – der Eulenkopfturm macht’s möglich. (Foto: Sandra McNeil-Siebenlist)

4. Ludwigsturm bei Dannenfels

Einer der ältesten Aussichtstürme der Pfalz ist in Dannenfels im Donnersbergkreis zu finden. Auf dem Gipfel des 686 Meter hohen Donnersbergs wurde im Jahr 1864 der Ludwigsturm als das am höchsten gelegenen Gebäude der Pfalz errichtet. Vor dem 27 Meter hohen Aussichtsturm soll bereits eine Holzpyramide zu Vermessungszwecken an dessen Stelle gestanden haben. Durch die Mithilfe Freiwilliger und die Sammlung von Spenden konnte der Turm nach der Grundsteinlegung und einem Finanzierungsengpass im Jahr 1842 rund 20 Jahre später fertiggestellt werden. Trotz Anstrengung lohnt sich der Aufstieg über die insgesamt 142 Treppenstufen: Die Aussichtsplattform gibt einen Rundumblick über weite Teile des Pfälzerwaldes und Berglandes sowie die rheinische Tiefebene frei. Bei klarer Sicht können sogar die Frankfurter Skyline oder der große Feldberg betrachtet werden.

Weitere Infos: WestpfalzWiki

map marker alt icon Dannenfels, Landkreis Donnersbergkreis

utensils icon etwa 5 Gehminuten von der Keltenhütte entfernt

map marker alt icon etwa 180 Fußweg zum Turm

smt1 face icon in der Nähe: Rekonstruktion der Keltischen Mauer, Adlerbogen Dannenfels, Keltenweg auf dem Donnersberg, Keltischer Skulpturenweg

Rekordverdächtig: Der Ludwigsturm gilt als das höchstgelegene Gebäude der Pfalz. (Foto: Mosbach&frey, Wikimedia Commons CC)

5. Potzbergturm in Föckelberg

Direkt neben dem Wildpark und Greifvogelzoo steht der 35 Meter hohe Potzbergturm auf dem gleichnamigen Potzberg. Der Aussichts- und Sendeturm wurde im Jahr 1951 errichtet und ermöglicht dem Besuchenden auf 32 Meter Höhe einen weitreichenden Blick über den Pfälzerwald bis hin zum Hunsrück und den Vogesen. Der Potzbergturm ist allerdings nicht der erste Turm an diesem Standort. Bereits im Jahr 1730 wurde ein meteorologischer Beobachtungsturm errichtet, welchem mehrere kleinere Holztürme folgten. Als Vorgänger des Potzbergturms gilt der steinerne und 14 Meter hohe Moserturm, welcher im Zeitablauf keinen Überblick mehr über die aufragenden Bäume bieten konnte. Zwischenzeitlich erreichte der Potzbergturm durch eine aufgesetzte Rundfunkantenne von rund 18 Metern Länge eine Höhe von über 50 Metern.

Weitere Infos:

map marker alt icon Föckelberg, Landkreis Kusel

utensils icon Wildpark Bistro

map marker alt icon erreichbar

smt1 face icon in der Nähe: Wildpark und Greifvogelzoo Potzberg, Remigius-Wanderweg, Rundwanderwege zum Potzberg

Direkt neben dem Wildpark erstreckt sich mit dem Potzbergturm eine weitere Sehenswürdigkeit im Kuseler Musikantenland. (Foto: Werner Lademann)

6. Sattelbergturm bei Seelen

Wo die Grenzen der drei Landkreise Kaiserslautern, Kusel und Donnersbergkreis aufeinandertreffen, ist der Sattelbergturm zu finden. Dieser wurde zwischen den Jahren 2000 und 2001 gebaut und im Jahr 2002 feierlich eröffnet. Das Seelener Turmfest zu Ehren des Sattelbergturms wird noch heute jährlich am ersten Sonntag des Monats Juni gefeiert. Vorgänger des 17,4 Meter hohen Rundturms auf dem Sattelberg, heute Rothenberg genannt, war ein bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts erbauter Holzturm. Von der rund 14 Meter hohen Aussichtsplattform, die per Wendeltreppe über insgesamt 74 Stufen erreicht werden kann, erstreckt sich ein prächtiger Ausblick über das Gebiet der drei angrenzenden Landkreise bis hin zum Donnersberg, dem Thallichtenberg und der Sickinger Höhe. Lokal ist beim Sattelbergturm auch vom „Dach der Alten Welt“ die Rede, wie das Gebiet zwischen Glan, Lauter und Alsenz umgangssprachlich genannt wird.

Weitere Infos:

map marker alt icon Seelen, Landkreis Donnersbergkreis

utensils icon keine fußläufige Erreichbarkeit, in den benachbarten Gemeinden

map marker alt icon nicht erreichbar

smt1 face icon in der Nähe: Nordic Walking Rundwege, Odenbachtal-Radweg, Naturlehrpfad „Alte Welt“ Heimkirchen, Sonnenuhr auf dem Reiserberg

Beim „Dach der Alten Welt“ treffen drei Westpfälzer Landkreise aufeinander. (Foto: Werner Lademann)

7. Selbergturm bei Rothselberg

Der Aufstieg auf den 17 Meter hohen Selbergturm erfordert durch dessen offene Stahlkonstruktion ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit. Der auf dem gleichnamigen und 546 Meter hohen Selberg gelegene Turm ist nicht der erste an dieser Stelle. Bereits in den Jahren 1914 und 1962 wurden Holztürme errichtet, wobei letzterer bereits nach fünf Jahren aufgrund von Baufälligkeit wieder abgerissen werden musste. Wer die Stufen bis zu einer der beiden Aussichtsplattformen in luftiger Höhe erklimmt, wird mit einem Rundumblick über das Nordpfälzer Bergland belohnt der bei gutem Wetter bis hin zum Königsberg, dem Donnersberg und der Sickinger Höhe reicht.

Weitere Infos: WestpfalzWiki

map marker alt icon Rothselberg, Landkreis Kusel

utensils icon Selberghütte

map marker alt icon nicht erreichbar

smt1 face icon in der Nähe: Nordic Walking Tour „Königsland“, Remigius-Wanderweg, Sprengelburg, Segelflugplatz Eßweiler

Nichts für Menschen mit Höhenangst: Die offene Stahlkonstruktion des Selbergturms. (Foto: Werner Lademann)

8. Wasserturm am Sangerhof

Ein Ausblick über die angrenzenden Gemeinden im Westrich bis hin zum Landstuhler Bruch entfaltet sich von der Aussichtsplattform des ehemaligen Wasserturms am Sangerhof. Der runde Turm im Ortsteil Sangerhof der Gemeinde Henschtal wurde in den 1960er Jahren als Wasserturm in Betrieb genommen, aber bereits rund 10 Jahre später wieder stillgelegt. Im Jahr 1985 wurde der Turm von der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler umgebaut und zu einem Aussichtsturm umgewidmet. Wer die 59 Stufen der engen Steintreppen auf den 15 Meter hohen Turm empor steigt, kann durch die vielen kleinen Fenster einen Rundumblick über die Region genießen. Der Turm ist jeweils am Wochenende für Besuchende geöffnet, der Schlüssel kann aber auch werktags beim Sangerhof abgeholt werden.

Weitere Infos: WestpfalzWiki

map marker alt icon Henschtal, Landkreis Kusel

utensils icon keine fußläufige Erreichbarkeit, in den benachbarten Gemeinden

map marker alt icon erreichbar

smt1 face icon in der Nähe: Islandpferde Sangerhof, Eichhörnchenweg im Hodenbachtal, Mühleichenweg, Turmweg im Hodenbachtal

Wo in den 60er Jahren noch Wasser plätscherte, wird heute die Aussicht genossen. (Foto: Werner Lademann)

9. Schneckentürmchen bei Kirchheimbolanden

Im Rahmen der Restaurierung und Gestaltung der Schilleranlage auf dem Wartberg – zum 100. Geburtstag des Schriftstellers Friedrich Schiller – wurde eine Vielzahl an kleineren Tempeln und Pavillons gebaut. Der letzte verbliebene ist das zwischen 1880 und 1884 erbaute Schneckentürmchen. In seiner Gestalt hebt sich der 7,4 Meter hohe Turm stark von den anderen Aussichtstürmen im Pfälzer Bergland ab: ein spiralförmiger Pfad führt den Besuchenden auf eine 4,1 Meter hohe und 7,8 Meter breite Betonplattform, welche von oben betrachtet an die Form einer Schnecke erinnert. Auf der Plattform wurde ein achteckiger Pavillon samt Sitzmöglichkeiten und Überdachung errichtet, der einen Weitblick über Kirchheimbolanden, das rheinhessische Hügelland bis hin zum Donnersberg freigibt.

Weitere Infos: WestpfalzWiki

map marker alt icon Kirchheimbolanden, Landkreis Donnersbergkreis

utensils icon wenige Gehminuten vom Parkhotel Schillerhain und der Pizzeria Da Toni entfernt

map marker alt icon erreichbar

smt1 face icon in der Nähe: Wartturm, Parkanlage Schillerhain, Schillerhainrundweg 7, Museum im Stadtpalais, Kibobad, Schlossgarten

Ihnen fallen noch mehr spannende Türme ein, die es zu besuchen lohnt? Uns auch – daher folgt demnächst ein zweiter Artikel mit weiteren aussichtsreichen Ausflugszielen.

Eine Besonderheit im Pfälzer Bergland: Das spiralförmige Schneckentürmchen. (Foto: Hans-Günther Clev)

Teilen
Link kopieren
Mailen
Drucken