Community-Wanderung im Herzen des Dahner Felsenlandes

Tief im Dahner Felsenland, wo der Legende nach die Fabelwesen Elwetritsche ihr Unwesen treiben sollen, liegt der Bärenbrunner Hof. Dieser ist ein bekanntes, familienfreundliches Ausflugsziel. Ganz in der Nähe verläuft der idyllische und schöne Oberschlettenbacher Höhenweg. Ruhig gelegen und nicht so überlaufen, lässt sich auf dieser Tour der eine oder andere spektakuläre Aussichtspunkt mit einbinden.

Instagram als Basis

Die sicherlich den meisten bekannte Social-Media-Plattform Instagram legt ihren Fokus auf den Austausch von Bildern und Videos zu verschiedensten Themen und Interessen unter Usern weltweit. Menschen mit gleichen Leidenschaften und Kernthemen finden einander auf regionaler Ebene fast unweigerlich. Über unsere Liebe zum Wandern und den Pfälzerwald sind auch wir uns bei Instagram quasi über den Weg gelaufen. Nach einigen gemeinsamen Wandertouren entstand im Rahmen der #heimatliebechallenge die Idee, zwei Mitwanderer aus der Community für eine Tour am 4. Adventssonntag zu finden.  Der Zuspruch und das Interesse waren insgesamt groß, jedoch mussten einige Interessenten aufgrund der Kürze der Zeit terminbedingt passen. Unsere Wahl fiel auf einen alteingesessenen Instagrammer und ein ganz neues Profil.

Unterwegs auf ruhigen Pfaden

Leider gab es eine kurzfristige, krankheitsbedingte Absage, sodass eine Freundin einsprang. Gestartet sind wir am Bärenbrunnerhof bei Busenberg. Herrlich idyllisch gelegen und umringt von imposanten Felsformationen, ging es erst einmal über einsame Pfade auf den Eichelberg. Die Region ist in den Sommermonaten auch bei Kletterern sehr beliebt und einige der Buntsandsteinfelsen bieten einen wunderschönen Ausblick auf das Dahner Felsenland. Der wurde uns an diesem vom dunstigen Wetter aber leider verwehrt. Umso schöner waren die einsamen Pfade durch dichte Wälder, die in einem leichten Nebel eine fast mystische Stimmung ausstrahlten.

Der Austausch mit interessanten, neuen Leuten die die gleiche Liebe zur Natur wie wir teilen, ist jedes Mal wieder eine Freude. Beeindruckt hat uns dabei besonders Julian aka @juke_picture, der bewaffnet mit Greifzange und Mülltüte jedes noch so kleine Fitzelchen Müll im Vorbeigehen aufsammelte.

Selbstverständlich durften auch regelmäßige Pausen nicht zu kurz kommen, bei denen wir den mitgebrachten Glühwein und Weinschorle gemeinschaftlich konsumierten. Gerade im Pfälzerwald gehört auch das zu einer Community-Wanderung und beschleunigt den Informations- und Erfahrungsaustausch immens.

Die Wandergruppe durchquert den verwunschenen Wald. (Foto: Michael Hochreuter)

Frisch gestärkt wandert es sich am besten. (Foto: Nadine Dienes)

Ein Etappenziel der Tour: das idyllische Örtchen Oberschlettenbach. (Foto: Michael Hochreuter)

Nördlich des Bärenbrunnerhofes trafen wir dann auf den Oberschlettenbacher Höhenweg, dem wir weiter folgten. Über den Kühhungerfelsen der gewöhnlich auch einen schönen Ausblick bietet, ging es bergab zur Wasgauhütte vom Schwanheimer Pfälzerwaldverein. Wegen der aktuellen Situation leider geschlossen aber normalerweise eine erstklassige Einkehrmöglichkeit.

Weiter ging es über den Oberschlettenbacher Höhenweg, vorbei am majestätischen Haselstein zur idyllischen Ortschaft Oberschlettenbach. Das über 700 Jahre alte kleine Örtchen mit knapp über 140 Einwohnern ist besonders für seinen denkmalgeschützten und historischen Ortskern bekannt.

Vorbei an der geöffneten Bühlhofschänke, die übrigens auch eine gute Möglichkeit zur Einkehr bietet, führt der Weg rauf zum 445 Meter hohen Löffelsberg. Hier zeigte sich erstmals, dass sich langsam der Dunst setzte und erste Anzeichen einer „Aussicht“ zu erahnen waren. Dennoch war gerade die Nebelstimmung auf dem Weg über den Löffelsberg fantastisch. Der schmale Pfadweg ist gesäumt von moosbewachsenen Steindauben, die teilweise meterhoch in die Höhe ragen.

Am Ende des Pfades wurden wir an der Aussichtsplattform am Löffelsberg dann doch noch mit einer Aussicht belohnt: Es bot sich uns ein immer noch mit einem Nebelschleier überzogener Blick über das Biosphärenreservat Pfälzerwald. Nicht viel, aber genug um zu sagen: „Hier kommen wir wieder her.“

Wundertüte Wandern

Wandern mit Menschen, die man sonst nur über eine Social-Media-Plattform „kennt“ – das ist immer ein wenig wie eine Wundertüte. Man weiß letztlich nie wie was man „bekommt“. Aber genau dieser Faktor macht das Ganze auch so spannend. Stimmt die Wellenlänge, findet man gemeinsame Themen, passt die Wandertour für alle?

Wir laufen mittlerweile regelmäßig in einer kleinen Gruppe von Instagrammern, völlig zwanglos und in immer mal wieder wechselnder Konstellation, was eine großartige Möglichkeit zum Austausch und Kennenlernen neuer Touren und Plätze im Pfälzerwald bietet.

Wie im Märchen – vernebelte Sicht auf dem Löffelsberg. (Foto: Michael Hochreuter)

Glück gehabt. Auf der Aussichtsplattform wurde die Wandergruppe doch noch mit einem Fernblick belohnt. (Foto: Michael Hochreuter)

Über die Autoren

Michael Hochreuter, auf Instagram bekannt als @huettenhopper, ist beheimatet in der Pirmasenser Ecke. Er ist Wanderführer des Pfälzerwald-Vereins, Anhänger der Pfälzer Hüttenkultur, ÖPNV-Fan und Wander-Blogger. Er kennt fast jeden Felsen, Baum oder Burg im Pfälzerwald und verschleißt drei Paar Wanderschuhe im Jahr. Immer im Marschgepäck: Erste-Hilfe-Set und Stirnlampe, wenn’s mal wieder länger dauert.

Nadine Dienes, auf Instagram bekannt als @heimatliebe.284, hat ihre Homebase im Herzen der Südlichen Weinstraße und ist quasi #draussenzuhause. Mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern (4 und 9) ist sie nahezu jedes Wochenende im Abenteuerspielplatz Pfälzerwald anzutreffen. Sie ist Wanderwoman, Pfalzliebhaberin, Bloggerin und Instagrammerin. Im Marschgepäck hat sie immer einen Dubbebecher und Rieslingschorle.

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